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  • AutorenbildElke Schirmer

Delete „eigentlich“


Eigentlich wollte ich am Wochenende mein Weitwinkelobjektiv testen. Landschaft, Landschaft mit Hund – so das Ziel. Ganz sicher nicht zum 1000x. mal Portrait. Nein, allein der Gedanke an die Verzerrungen durch den Weitwinkel … Aber eigentlich ergibt auch der Plan mit der Landschaft keinen Sinn, denn die Sonne steht im Zenit und eigentlich passen Mittagssonne und Fotografie nicht … Das weiß eigentlich jeder!


Eigentlich … wer sagt das ... eigentlich. Und soll man etwas nicht tun, nur weil

eigentlich“ …?


Also egal – Hund, Mittagssonne, Kamera. Ich liege auf dem Bauch, die Landschaft im Blick, langweilig, dann … Ball fliegt, Sola rennt, Auslöser surrt Serie (und das bei Landschaftsaufnahme), Sola stoppt, stoppt verdammt kurz vor mir (Landschaftsfotografen wissen, wie nah sie ist), Foto ja, aber perspektivisch verzerrt. Alles was man eigentlich nur falsch machen kann, ist getan. Aber … ich lächle. Meinem Herzen gefällt, was meine Augen sehen. Ich mag dieses Foto, später werde ich es sogar noch nachbearbeiten, eigentlich ein wenig verfälschen.


Wenn ich nun aber alles falsch gemacht habe und trotzdem zufrieden bin … Warum gönne ich mir nicht öfter so einen Perspektivwechsel, weiche nicht ganz bewusst vom Eigentlichen ab? Warum vergebe ich mir die Chance der Überraschung, von Freude? Natürlich geht das nicht immer, aber es ist langweilig immer nur brav mit dem Strom zu schwimmen.

Und wenn dem so ist, dann gehört eigentlich nicht nur eigentlich, sondern ganz sicher in den Papierkorb. Delete!


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